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Die obstruktive Schlafapnoe (OSA) ist die häufigste Form der Schlafapnoe und entsteht durch eine Behinderung (Obstruktion) der oberen Atemwege. Sie ist gekennzeichnet durch wiederholte Atemunterbrechungen im Schlaf, obwohl eine Atemanstrengung vorliegt, und geht normalerweise mit einem Absinken der Sauerstoffsättigung im Blut einher. Diese Atemunterbrechungen werden als „Apnoen“ (das bedeutet „ohne Atmung“) bezeichnet und dauern typischerweise 20 bis 40 Sekunden. [1] 

Die von OSA betroffenen Personen sind sich selbst nach dem Aufwachen selten bewusst, dass sie Atemschwierigkeiten haben. Das Problem wird entweder von Personen im Umfeld erkannt, die diese Episoden mitbekommen, oder wird aufgrund seiner Auswirkungen auf den Körper vermutet. Häufig ist eine OSA mit Schnarchen verbunden.

Symptome der Schlafapnoe

Eine von OSA betroffene Person leidet an den Folgen des unruhigen Schlafs und fühlt sich beim Aufwachen oft müde, was sich auch im weiteren Tagesverlauf als Benommenheit oder Müdigkeit äußert. Dadurch kann es zu einer ausgeprägten Tagesschläfrigkeit, Gedächtnis-, Konzentrations- und Denkstörungen, morgendlichen Kopfschmerzen, Bluthochdruck, Stimmungsschwankungen und sexuellen Funktionsstörungen kommen. Der Schlaf der von OSA betroffenen Person ist häufig durch Schnarchen sowie stumme Perioden bei unterbrochener Atmung mit anschließender Schnappatmung beim Wiedereinsetzen gekennzeichnet.

Die Symptome können jahre- oder sogar jahrzehntelang unerkannt bleiben. Die Betroffenen gewöhnen sich eventuell an die mit der erheblichen Störung der Nachtruhe verbundene Tagesschläfrigkeit. Betroffene, die im Allgemeinen alleine schlafen (also ohne einen Lebenspartner, der sie auf die Symptome aufmerksam machen kann), sind sich oft nicht bewusst, dass sie an OSA leiden.

Folgen der obstruktiven Schlafapnoe

In den USA sind 32 Millionen Erwachsene (20 %) von OSA betroffen, von denen 10-14 Millionen an einer moderaten bis schwerwiegenden OSA leiden (4 % der Männer und 2 % der Frauen). Weltweit werden Prävalenzraten von 27 % in Westeuropa, 20,4 % in China und 13,7 % in Indien genannt. [2,3]

OSA gilt als unabhängiger Risikofaktor für eine ganze Reihe von klinischen Leiden wie z. B. Atherosklerose, Bluthochdruck, Herzinsuffizienz, Herzrhythmusstörungen, Schlaganfall und Diabetes und geht mit ernsten gesundheitlichen Komplikationen und Faktoren für eine schlechte Lebensqualität wie z. B. Kopfschmerzen, Depressionen, Beeinträchtigung von Motorik/Gesichtssinn und ausgeprägter Tagesschläfrigkeit einher. [4567]. 

Eine an OSA leidende Person ist einem mehr als doppelt so hohen Risiko für koronare Herzkrankheit, Schlaganfall, Bluthochdruck, kongestive Herzinsuffizienz und Typ-2-Diabetes ausgesetzt[7]. Der Tod des US-Footballspielers Reggie White und des kanadischen Komikers John Candy war jeweils auf OSA zurückzuführen. Bei Reggie White wird davon ausgegangen, dass er im Schlaf an einer unbehandelten OSA starb, da er aufgrund seiner Klaustrophobie keine CPAP-Maske tragen konnte. John Candy litt als Erwachsener den größten Teil der Zeit an OSA und starb an einem Herzinfarkt. Schätzungen zufolge leiden ungefähr 50 % der Personen mit einer Herz-Kreislauf-Störung auch an OSA [8].

Übermäßige Tagesschläfrigkeit steigert darüber hinaus das Risiko von Verletzungen durch Sekundenschlaf bzw. eingeschränkte kognitive Funktionen (z. B. Verkehrs- und Arbeitsunfälle). Dem Australian National Sleep Research Project zufolge war Schlafentzug an den menschlichen Fehlern beteiligt, die zu enormen Katastrophen wie der Ölpest durch die Havarie der Exxon Valdez, dem Absturz des Space Shuttles Challenger und dem Atomunfall am Kernkraftwerk von Tschernobyl in der Ukraine geführt haben. 

Diagnose der obstruktiven Schlafapnoe

Wenden Sie sich bitte an einen Arzt, wenn Sie bzw. ein Familienmitglied glauben, dass Sie an OSA leiden. Für die Diagnose wird oft eine Schlafstudie (eine sogenannte Polygraphie oder Polysomnographie), die entweder im Schlaflabor oder in der häuslichen Umgebung durchgeführt wird, eingesetzt.

Quellen:

  1. Wikipedia
  2. Cappuccio F.P., D'Elia L., Strazzullo P., Miller M.A. Quantity and quality of sleep and incidence of type 2 diabetes: a systematic review and meta-analysis. Diabetes Care 2010 Feb; 33(2):414-20
  3. Young T., Palta M., Dempsey J., et al., The occurrence of sleep-disordered breathing among middle-aged adults. N Engl J Med 1993; 328:1230-1235
  4. Kapur, V., et al., The medical cost of undiagnosed sleep apnea. Sleep, 1999; 22(6): p. 749-55
  5. AlGhanim N., Comondore V.R., Fleetham J., Marra C., Ayas N., The Economic Impact of Obstructive Sleep Apnea. Lung 2008; 86:7–12
  6. Botteman M., Health economics of insomnia therapy: implications for policy. Sleep Med. 2009 Sep;10 Suppl 1:S22-5
  7. Yaggi H.K., Concato J., Kernan W.N., Lichtman J.H., Brass L.M., Mohsenin V., Obstructive sleep apnea as a risk factor for stroke and death. N Engl J Med. 2005 Nov; 10;353(19):2034-41 
  8. Walsh J.K., Engelhardt C.L., The direct economic costs of insomnia in the United States for 1995. Sleep 1999 May; 1;22 Suppl 2:S386-93